Was wir tun
Unsere zentralen Initiativen
Wir vernetzen führende Köpfe der Forschung, fördern Talente, machen Ergebnisse vergleichbar, teilen Infrastruktur – und bringen Ideen in die Praxis.
Das Robotics Institute Germany (RIG) vereint die bedeutendsten Forschungsstandorte Deutschlands in einem gemeinsamen Forschungskonzept. Über seine Forschungscluster adressiert das RIG die weltweit wichtigsten Schlüsselthemen in Robotik und Künstlicher Intelligenz.
Indem es führende Forschende aus Robotik und KI zusammenführt, Kooperationen fördert und gemeinsame Forschungsaktivitäten definiert, schafft das RIG ein neuartiges Ökosystem für Forschung und Innovation. Darin arbeiten die wichtigsten nationalen Standorte für Robotik und KI eng zusammen, Synergien werden erkannt und gezielt genutzt.
Die Forschungsziele in Deutschland sind in einer nationalen Roadmap verankert und werden für Politik und Entscheidungsträger sichtbar gemacht. Die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit aller Forschungsaktivitäten überprüft das RIG regelmäßig.
Das RIG konzentriert sich auf Forschungscluster, die sämtliche zentralen Entwicklungs- und Innovationsbereiche der KI-gestützten Robotik abdecken. Durch den engen Dialog mit der Industrie wird sichergestellt, dass Innovationen in die Praxis übertragen werden können. Verteilte nationale RIG-Zentren dienen als Anziehungspunkte für Spitzenforschende in ihren jeweiligen Innovationsfeldern. Teams und Standorte werden künftig noch enger zusammenarbeiten.
So entsteht ein Ökosystem, in dem international sichtbare Verbundprojekte vorangetrieben und gemeinsame Publikationen erarbeitet werden.
Der Bedarf an Fachkräften in Robotik und Künstlicher Intelligenz wächst enorm. Deshalb entwickelt das RIG ein Talentprogramm, das von forschungsorientierter Lehre bis hin zu Studierenden- und Promotionsprogrammen reicht.
Das RIG-Talentprogramm
Forschungsorientierte Lehre und zukunftsgerichtete Ausbildung in Robotik und KI stehen im Mittelpunkt des RIG-Talentprogramms. Das zentrales Ziel ist, Talente zu gewinnen und zu fördern.
Das Programm ist auf verschiedenen Ebenen aktiv: Es soll frühzeitig Menschen identifizieren, die sich für Robotik und KI interessieren, und diejenigen unterstützen, die sich für eine Karriere in diesen Bereichen entschieden haben.
Talentförderung
Dazu gehören:
- die Integration forschungsorientierter, KI-basierter Robotik in die Lehre,
- Einführungsveranstaltungen in Robotik auf Universitätsniveau mit dem Ziel eines Bachelorabschlusses,
- englischsprachige Masterprogramme in Robotik,
- Promotionsprogramme,
- Industriepraktika sowie spezifische Weiterbildungsangebote.
Talentgewinnung
Die Zusammenarbeit mit Schulen ist wichtig, um schon früh durch Kurse und Veranstaltungen Begeisterung für Robotik und KI zu wecken. Ebenso entscheidend ist es jedoch, das Interesse während des Studiums zu fördern. Schließlich denken Studierende der Physik, des Maschinenbaus, der Elektrotechnik oder der Biotechnologie nicht sofort an eine Karriere in Robotik und KI. Ziel ist es daher unter anderem, Bachelorstudierenden den Einstieg in die Robotikforschung zu ermöglichen, Fast-Track-Promotionen anzubieten und Studierende für Masterprogramme in Robotik zu gewinnen.
Das RIG-Talentprogramm bildet die Grundlage dafür, Deutschland zu einem der führenden Länder im Bereich Robotik und KI zu machen.
Gemeinsame Nutzung von Software, Forschungsdaten sowie physischen und virtuellen Laboren:
Das RIG bündelt bestehende technische Ressourcen, um dieses Ziel zu erreichen, und schafft so eine kooperative Forschungs- und Innovationsgemeinschaft.
In diesem offenen Ökosystem erhalten alle Partner Zugang zu gemeinsam genutzter Software und Daten. Forschungsergebnisse werden übertragbar, Doppelarbeit wird vermieden. Da in Deutschland bereits herausragende Infrastrukturen und Forschungsplattformen existieren, stellt das RIG sicher, dass diese seinen Partnern zugänglich gemacht werden.
Beispiele für Infrastrukturen sind etwa die KI.FABRIK der Technischen Universität München (TUM), Unterwasser-Robotik-Laboratorien des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) sowie das PACE Lab des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML).
Beispiele für Forschungsplattformen sind die ARMAR-Roboter am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die humanoiden Roboter Justin und Toro des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie die künstliche Hand RBO Hand 3 der Technischen Universität Berlin.
Das RIG bewertet die Nachhaltigkeit dieses Konzepts anhand verschiedener Faktoren: Dazu zählen die Qualität der offenen Forschungsdaten, der Umfang der tatsächlich verfügbaren Daten, deren semantische maschinelle Verarbeitbarkeit, die Zahl der gemeinsam genutzten RIG-Labore, deren Auslastung sowie die Nutzung gemeinsamer Software.
Ziel ist es, große Forschungsprojekte durch diese geteilte Infrastruktur noch besser voranzubringen.
Die Bewertung von Robotersystemen ist komplex, und ein Leistungsvergleich ist oft nicht möglich.
Deshalb entwickelt das RIG einen eigenen Benchmark und setzt auf Robotik-Wettbewerbe.
Um Forschungsergebnisse vergleichbar, nachvollziehbar und transparent zu machen, entwickelt das RIG Benchmarks, die allen zugänglich sind. Forschende können sie in RIG-Laboren nutzen, wo Fähigkeiten wie Objektmanipulation, Navigation in schwierigem Gelände und Mensch-Roboter-Interaktion von Robotersystemen nach standardisierten Kriterien getestet und bewertet werden. Dies ist besonders für Robotersysteme in Bereichen wie persönlicher Assistenz, flexibler Produktion und Logistik wichtig.
Darüber hinaus fördert das RIG die Teilnahme an Wettbewerben. Roboter treten dabei in verschiedenen Kategorien gegeneinander an, darunter Haushaltsroboter beim RoboCup@Home, Such- und Rettungsroboter beim RoboCupRescue sowie Fußballroboter beim RoboCup Humanoid Soccer. Das RIG wird Mannschaften zu diesen Wettbewerben entsenden und zudem einen eigenen Wettbewerb organisieren – die „RIG Challenge“.
Ziel ist es, die nationale und internationale Sichtbarkeit der in Deutschland entwickelten Robotik weiter zu stärken.
Die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie ist entscheidend für die Entwicklung innovativer Produkte.
Deshalb beschleunigt das RIG den Zyklus von der Forschung bis zur Kommerzialisierung.
Die Anwendung von Forschungsergebnissen ist der zweite Schritt – nicht der erste. Zugleich ist es wichtig zu erkennen, wann eine Entwicklung das Potenzial hat, sich als Produkt am Markt zu etablieren. Um das Bewusstsein der Forschenden für die Bedürfnisse der Industrie zu schärfen und sie sogar zur Gründung eigener Unternehmen zu ermutigen, setzt das RIG auf einen intensiveren Dialog zwischen Forschung und Wirtschaft.
Konkret bedeutet das:
- Forschende machen sich mit den Innovationspipelines der Industrie und den technischen Anforderungen vertraut, um selbst Lösungen und Ansätze vorschlagen zu können.
- Prototypen werden so weit entwickelt, dass sie in realistischen Umgebungen validiert werden können.
- Die Start-up-Kultur wird gefördert, indem Forschende Schulungen und Beratung erhalten.
Um den Einfluss des Dialogs mit der Industrie auf den Technologietransfer zu bewerten, beobachtet das RIG Entwicklungen wie die Zahl neuer Ausgründungen und deren Fortschritt, die Anzahl eingereichter Patente sowie den Umfang der finanziellen Beteiligung der Industrie an Robotikentwicklungen.
Langfristig verfolgt das RIG das Ziel, gemeinsam mit Industriepartnern Labore einzurichten, die den Transfer von Forschung in konkrete Anwendungen ermöglichen und finanzieren.